14.08.2018

Besuch Hochwasserschutzanlage im Dresdner Westen

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Am 14. August haben Michael Kretschmer, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, und Reiner Haseloff, Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, gemeinsam mit Umweltstaatssekretär Frank Pfeil die Hochwasserschutzanlage in Dresden-Gohlis besichtigt. Sie ist Teil der 2017 fertiggestellten, fünf Kilometer langen Hochwasserschutzlinie im Dresdner Westen und schützt die Stadt- und Ortsteile Kemnitz, Stetzsch, Gohlis und Cossebaude vor einem Hochwasser, wie es statistisch gesehen einmal in einhundert Jahren vorkommt.

Sachsen-Anhalt und Sachsen arbeiten beim Thema Hochwasserschutz eng zusammen. Beide Bundesländer wurden in der Vergangenheit von Hochwasserereignissen getroffen und haben insbesondere in den vergangenen Jahren viel in entsprechende Schutzmaßnahmen investiert. Sachsen hat seit dem Jahr 2002 rund 2,6 Milliarden Euro in den vorbeugenden Hochwasserschutz sowie in die Schadensbeseitigung an Gewässern investiert. Bis zum Jahr 2023 sind weitere 630 Millionen Euro dafür vorgesehen. In Sachsen-Anhalt wurden seit 2002 rund 940 Millionen Euro in den Hochwasserschutz investiert, bis 2023 sollen ca. 500 Millionen Euro hinzukommen.

Luftaufnahme des überschwemmten Stadtteils Dresden-Gohlis.
Der überflutete Dresdner Stadtteil Gohlis am 5. Juni 2013.  © dpa – Bildfunk

Hintergrund:

In Gohlis entstand eine Hochwasserschutzwand mit zwei öffentlichen Durchfahrten zur Elbe sowie fünf kleineren, nicht öffentlichen Durchgängen, die bei Hochwasser mit mobilen Elementen verschlossen werden. Auf der Landseite der Hochwasserschutzwand verlaufen im Untergrund technische Anlagen zur Binnenentwässerung, die bei Hochwasser das aufsteigende Grundwasser sammeln und zu mehreren Pumpwerken führen. Von dort wird das Wasser mit Pumpen in Richtung Elbe gefördert.

Im Abschnitt zwischen Gohlis und Cossebaude schließt ein 1,5 Kilometer langer, neuer Deich an die Hochwasserschutzwand in Gohlis an. Er reicht bis zum Ringdamm des Unteren Speicherbeckens des Pumpspeicherwerkes Niederwartha. Der Elberadweg führt nun durch eine barrierefrei ausgeführte Deichscharte, die bei Hochwasser ebenfalls mit mobilen Elementen verschlossen wird. Zum Schutz der gesamten Hochwasserschutzanlage bei extremen Hochwasserereignissen wurde im westlichen Bereich des Deiches eine befestigte Überlaufstrecke errichtet, die dann überströmt werden kann, ohne selbst Schaden zu nehmen.

Die gesamte Anlage im Dresdner Westen beinhaltet erhöhte und neu errichtete Deiche, eine neue Hochwasserschutzwand, Siele, Pumpschächte, Brunnen sowie zwei Pumpwerke zur Binnenentwässerung. Finanziert wurde die Hochwasserschutzanlage mit Gesamtkosten in Höhe von 39 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushalts. Sie ist damit eine der größten öffentlichen Hochwasserschutzanlagen für die Landeshauptstadt Dresden.

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