07.06.2022

Verleihung des Verdienstorden des Freistaates Sachsen

Männer und Frauen posieren für ein Gruppenfoto vor einer Fahnengalerie.
Ministerpräsident Michael Kretschmer (links) ehrte im Dresdner Residenzschloss zwölf herausragende Bürgerinnen und Bürger mit dem Sächsischen Verdienstorden. 
© Pawel Sosnowski

Ministerpräsident Michael Kretschmer überreichte 12 Bürgerinnen und Bürgern den Verdienstorden des Freistaates Sachsen.

Mit dieser Auszeichnung ehrt der Freistaat Menschen, die sich im politischen, wirtschaftlichen, kulturellen, sozialen, gesellschaftlichen oder ehrenamtlichen Bereich in herausragendem Maße engagiert haben. Bei dem Sächsischen Verdienstorden handelt es sich um die höchste staatliche Auszeichnung des Freistaates.

Kretschmer erinnerte in seiner Ansprache im Dresdner Residenzschloss an das 30-jährige Jubiläum der sächsischen Verfassung. »Voller Stolz und Dankbarkeit blicken wir auf die Frauen und Männer, die damals mit großer Weitsicht einen klugen Rahmen geschaffen haben, in dem Sachsen gedeihen konnte und sich bis heute entwickelt.«

Es sei wichtig, diesen Rahmen immer wieder neu mit Leben zu erfüllen, wie dies in ganz Sachsen jeden Tag geschehe. Das Engagement der zwölf Bürgerinnen und Bürger würdigte er als bewundernswert, leidenschaftlich und herausragend. »Für Ihr Handeln zum Wohle des Freistaates Sachsen bin ich Ihnen außerordentlich dankbar.«

Ausgezeichnet wurden im Einzelnen:

Prof. Dr. Peter Stosiek

Ein Mann überreicht einem Mann eine Urkunde.
Ministerpräsident Kretschmer überreicht den Sächsischen Verdienstorden an Prof. Dr. Peter Stosiek.  © Pawel Sosnowski

Der Mediziner, Theologe und Pianist Prof. Dr. Peter Stosiek (85) beteiligt sich seit mehreren Jahrzehnten aktiv am öffentlichen Diskurs und engagiert sich in besonderer Weise für Kirche und Gesellschaft. Sein Einsatz für Recht, Gerechtigkeit und Freiheit prägt sein gesamtes Leben. Zwischen 1955 und 1961 war er Sprecher der Katholischen Studentengemeinde und Mitbegründer der gesamtdeutschen Katholischen Deutschen Studenten-Einigung und geriet so ins Visier der DDR-Staatssicherheit.

Im Jahr 1963 gründete er den Aktionskreis Halle der Katholischen Studentengemeinde und mahnte immer wieder demokratische Reformen in der DDR an – unter anderem auch in Schreiben an das Zentralkomitee der SED und an Erich Honecker. Seine Positionen und christlichen sowie humanen Werte vertrat er auch unter Inkaufnahme von Repressalien und Strafen. In der Wendezeit gehörte er zur ersten Reihe im »Neuen Forum« und am »Runden Tisch« in Görlitz.

Später verarbeitete er als Autor diese Erfahrungen in seinen Büchern. Prof. Stosiek ist leidenschaftlicher Klavierspieler und engagierte sich regelmäßig ehrenamtlich als Organist in der Kirche St. Hedwig in Görlitz. Als kritischer Geist fördert er nach wie vor den Diskurs in der Gesellschaft – unter anderem mit Vorträgen und in Diskussionsrunden.

Dr.-Ing. Erich und Brigitte Kraus

Ein Mann überreicht einer Frau und einem Mann eine Urkunde.
Ministerpräsident Kretschmer überreicht den Sächsischen Verdienstorden an Dr.-Ing. Erich und Brigitte Kraus.  © Pawel Sosnowski

Dr.-Ing. Erich (85) und Brigitte Kraus (82) engagieren sich seit mehr als drei Jahrzehnten in besonderer Weise für die Vertriebenen- und grenzübergreifende Verständigungsarbeit im Freistaat Sachsen und der Tschechischen Republik. Erich Kraus wurde 1937 in einer sudetendeutschen Familie in Dolní Dvůr, auf Deutsch Niederhof, geboren. Da den Kindern der Schulbesuch verwehrt wurde, beantragte die Familie die Ausreise in die damalige sowjetische Besatzungszone.

Ab 1962 besuchte Dr. Erich Kraus mit seiner Ehefrau Brigitte regelmäßig seine alte Heimat. Seit der politischen Wende halfen sie dann gemeinsam mit weiteren früheren deutschen Bewohnern das Dorf zu verschönern. So wurden unter anderem Dorfkirche und Dorfplatz renoviert und ein Informationsbüro eröffnet. Auf Initiative des Ehepaars sind zudem Tafeln errichtet worden, die an die Opfer der beiden Weltkriege erinnern.

Diese und viele weitere Aktivitäten wurden stets gemeinsam mit den Dorfbewohnern durchgeführt. Das gute Miteinander von Tschechen und Deutschen zeigt sich auch bei den jährlich stattfindenden »Dorftreffen« von ehemaligen und jetzigen Bewohnern. Gemeinsam wird gefeiert, werden Freundschaften gepflegt und neue geknüpft.

Das Ehepaar bringt zudem bis heute Interessierten die Geschichte der ehemaligen deutschen Siedlungsgebiete nahe und vermittelt Kenntnisse über die Integration der Vertriebenen. Für ihren Einsatz für die deutsch-tschechische Verständigung erhielten die Eheleute 2007 den »Gratias-Agit-Preis« – die höchste Auszeichnung des Ministers für auswärtige Angelegenheiten der Tschechischen Republik.

Irene Mamsch

Ein Mann überreicht einer Frau eine Urkunde.
Ministerpräsident Kretschmer überreicht den Sächsischen Verdienstorden an Irene Mamsch.  © Pawel Sosnowski

Irene Mamsch (83) bringt sich seit mehr als 30 Jahren ehrenamtlich auf kulturellem und gesellschaftlichem Gebiet in der Stadt Torgau ein. So engagierte sie sich viele Jahre lang im Torgauer Geharnischten Verein. Dieser Traditionsverein hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Renaissancestadt Torgau zu repräsentieren und die traditionellen Auszugsfeste mit farbenfroher Renaissancekleidung nachzuempfinden.

Darüber hinaus war sie Gründungsmitglied des Kinderschutzbundes Torgau. Zudem setzte sie sich von 1990 bis 1999 als Stadträtin von Torgau für viele kommunalpolitischen Belange der Torgauer Bürger ein. Hervorzuheben ist daneben vor allem das Engagement für den von ihr gegründeten Rock’n‘ Roll- und Tanzclub »Ireen« e. V.

Der Verein ist heute einer der größten seiner Art in Sachsen. Vor allem Kinder und Jugendliche bekamen und bekommen durch Irene Mamsch die Gelegenheit zur sinnvollen Freizeitgestaltung und entdecken ihre Leidenschaft für den Tanz. Ihrem Einsatz ist es zu verdanken, dass sich das Vereinshaus zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt hat. Sie gestaltet Kinderfeste. Seniorennachmittage und ist nach wie vor als Trainerin im Kinder- und Erwachsenenbereich aktiv.

Wolfgang Schoppe

Ein Mann überreicht einem Mann eine Urkunde.
Ministerpräsident Kretschmer überreicht den Sächsischen Verdienstorden an Wolfgang Schoppe.   © Pawel Sosnowski

Der Radrennfahrer, Sportfunktionär, Autor und Radsport-Archivar Wolfgang Schoppe (80) engagiert sich seit vielen Jahrzehnten für den Radsport und die Förderung des sportlichen Nachwuchses. Bereits während seiner Schulzeit entdeckte er seine Leidenschaft fürs Radfahren.

Als aktiver Radsportler konnte er selbst zahlreiche Medaillen und Siege erringen. Später war er am Aufbau einer Betriebssportgemeinschaft in Leipzig beteiligt. In den 1970er Jahren geriet er ins Visier der Stasi, unter anderem, weil er sich für den politisch verfolgten Radsportler Wolfgang Lötzsch aus Chemnitz einsetzte. Die Folgen: Gefängnis und massive berufliche Nachteile.

Wolfgang Schoppe ließ sich nicht unterkriegen und engagierte sich weiter für den Radsport – vor allem für die kleineren und vom SED-Staat nicht geförderten Klubs. Auch nach der politischen Wende blieb er dem Radsport eng verbunden. So prägte er wie kein anderer den wieder gegründeten Sächsischen Radfahrer-Bund. Bis 2015 organisierte er unzählige Radrennen und trainierte junge und erwachsene Sportler. Er war und ist vor allem Vorbild für Kinder und Jugendliche.
 

Dr. Michael Burgkhardt

Ein Mann überreicht einem Mann eine Urkunde.
Ministerpräsident Kretschmer überreicht den Sächsischen Verdienstorden an Dr. Michael Burgkhardt.   © Pawel Sosnowski

Dr. Michael Burgkhardt hat sich um den Aufbau eines leistungsfähigen Rettungsdienstes in Sachsen und um Verbesserungen in der Notfallmedizin verdient gemacht. Er arbeitete bis 1990 in der Poliklinik Leipzig-Ost, danach als Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes der Stadt Leipzig und ab 1993 als praktischer Arzt in seiner eigenen Praxis.

1990 gründete er den Ausschuss Notfall- und Katastrophenmedizin der Sächsischen Landesärztekammer und übernahm bis 2019 dessen Vorsitz. Er war an der Gründung der »Arbeitsgemeinschaft Sächsischer Notärzte«, dem Leipziger Kriseninterventionsteam sowie dem Ärzteverband zu Leipzig beteiligt. Mit Leidenschaft und Sachverstand kümmerte er sich um die Ausbildung von Notärzten in Sachsen.

So setzte er sich für den Aufbau, die Konzeption und Durchführung von Kursen für Ärzte der Rettungsdienste und der Notfallmedizin sowie in die Ausbildung von Notfall- und Rettungssanitätern ein. Während der Friedlichen Revolution ging er für Demokratie und Freiheit in Leipzig auf die Straße und wies auf die massiven Probleme im DDR-Gesundheitswesen hin. Zwischen 1990 und 2014 war er kommunalpolitisch in Leipzig im Stadtparlament aktiv und leitete hier unter anderem den Stasi-Untersuchungsausschuss.

Dr. Michael Burgkhardt ist vor wenigen Tagen im Alter von 76 Jahren verstorben. Den Sächsischen Verdienstorden nahm nach Absprache mit der Familie der Sohn von Dr. Burgkhardt entgegen.

Prof. Dr. Michael Albrecht

Ein Mann überreicht einem anderen Mann eine Urkunde.
Ministerpräsident Kretschmer überreicht den Sächsischen Verdienstorden an Prof. Dr. Michael Albrecht.   © Pawel Sosnowski

Prof. Dr. Michael Albrecht (72) hat sich um die Weiterentwicklung des nationalen und internationalen Krankenversorgungssystems verdient gemacht. Der erfahrene Mediziner und Manager, der seit zwei Jahrzehnten Medizinischer Vorstand und Sprecher des Universitätsklinikums Dresden ist, war maßgeblich auch am Auf- und Ausbau des Gesundheitswesens im Freistaat beteiligt.

In Dresden gelang es ihm mit großem Sachverstand, Weitsicht und strategischem Geschick, die dortige Hochschulmedizin zum Wohle der Patienten zu einer weithin geschätzten und anerkannten Einrichtung für Krankenversorgung, Forschung und Lehre zu entwickeln. Prof. Albrecht verstand und versteht es, Allianzen aufzubauen, die der Entwicklung interdisziplinärer Strukturen dienen.

So initiierte er innovative Zentrumsstrukturen, die bundesweit zur Blaupause für die Neuorganisation großer Krankenhäuser mit hohem Spezialisierungsgrad wurden. Beispielhaft steht dafür das Dresdner Universitäts-Krebs-Centrum, das in weniger als 20 Jahren zum Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen und damit – gemeinsam mit Heidelberg – zur ersten Adresse bei der Versorgung von Krebspatienten in Deutschland wurde.

Darüber hinaus machte er sich als umsichtiger Krisenmanager in der Corona-Pandemie einen Namen. Seine Expertise war Grundlage zahlreicher politischer Entscheidungen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens.

Stephan Pöhler

Ein Mann überreicht einem anderen Mann eine Urkunde.
Ministerpräsident Kretschmer überreicht den Sächsischen Verdienstorden an Stephan Pöhler.   © Pawel Sosnowski

Stephan Pöhler (70) engagiert sich seit mehr als drei Jahrzehnten für die Belange der Menschen mit Behinderungen – für Inklusion, Partizipation und Teilhabe aller. So gründete er 1991 die heutige Landesdolmetscherzentrale für Gebärdensprache und das Gehörlosenzentrum Zwickau.

In dieser Zeit engagierte er sich im Berufsverband der Gebärdensprachdolmetscher auf Bundesebene und setzte sich für die Einrichtung eines Studiengangs Gebärdensprachdolmetschen an der Westsächsischen Hochschule in Zwickau ein, wo er wie auch in Mittweida verschiedene Lehraufträge übernahm. Er organisierte Beratungsangebote für Menschen mit Hörbehinderung und ebnete mit seinem Engagement im Landesverband der Gehörlosen Sachsen e. V. auch den Weg für bessere Angebote an qualifizierten Gebärdensprachdolmetscherleistungen in Sachsen.

2005 wurde Stephan Pöhler zum ersten Beauftragten der Sächsischen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen berufen. Drei Amtsperioden, insgesamt 15 Jahre, übte er dieses unabhängige Amt ehrenamtlich aus. Dabei beriet er die Staatsregierung in allen Fragen der Behindertenpolitik und vertrat die Interessen der Menschen mit Behinderungen mit Tatkraft und Herz. So tragen auch das Sächsische Inklusionsgesetz sowie der Aktionsplan der Staatsregierung zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention seine Handschrift.

Maritha Dittmer

Ein Mann überreicht einer Frau eine Urkunde.
Ministerpräsident Kretschmer überreicht den Sächsischen Verdienstorden an Maritha Dittmer.   © Pawel Sosnowski

Maritha Dittmer (66) trieb klug und beherzt den Aufbau einer starken kommunalen Selbstverwaltung in Sachsen voran. Als langjährige Geschäftsführerin und Präsidialmitglied des Sächsischen Städte- und Gemeindetages vertrat sie nach der Wiedergründung des Freistaates mit viel Verhandlungsgeschick die Positionen der Städte und Gemeinden.

Sie galt als wichtiges Scharnier und kompetente Mittlerin zwischen Kommunen, Wirtschaft und Landespolitik. So half sie in den 90er Jahren dabei, eine neue demokratische Kultur zu ermöglichen und die kommunale Selbstverwaltung aufzubauen. Ihrem Engagement ist auch die Entstehung des Europabüros der sächsischen Kommunen in Brüssel zu verdanken.

Darüber hinaus hat sie an der Gründung verschiedener kommunaler Institutionen mitgewirkt – darunter die Sächsische Anstalt für kommunale Datenverarbeitung. Zudem hat sie als Geschäftsführerin der kommunalen Beteiligungsgesellschaften die Entstehung des Regionalversorgers enviaM geprägt und für eine starke kommunale Verankerung gesorgt. Besonders am Herzen lag ihr dabei ein auf die Bedürfnisse kleiner Vereine zugeschnittenes Sponsoring.

Barbara Schienbein

Ein Mann überreicht einer Frau eine Urkunde.
Ministerpräsident Kretschmer überreicht den Sächsischen Verdienstorden an Barbara Schienbein.   © Pawel Sosnowski

Barbara Schienbein (63) hat mit ihrem außergewöhnlichen Engagement maßgeblich zum Aufbau des Arbeiterwohlfahrtsverbandes in der Oberlausitz beigetragen. In verschiedenen Funktionen setzte sie sich beruflich und ehrenamtlich für den Wohlfahrtsverband ein.

So initiierte sie 1991 die Gründung eines Ortsvereins in Großschönau, den sie bis 2004 ehrenamtlich leitete. In Zittau und Großschönau baute sie eine Schuldnerberatungsstelle auf, zudem kümmerte sie sich in der Region um eine Kinder- und Jugendwohngruppe, war zudem als Fachberaterin und Koordinatorin für die Einrichtungen der AWO im Bereich der Hilfen zur Erziehung für Kinder und Jugendliche und später auch als Mitglied der Geschäftsleitung tätig.

Sie wirkte als Ideengeber und Motor und machte es sich zur Aufgabe, in ihrem Beruf und in ihrer Freizeit sozial schlechter gestellte Menschen zu unterstützen. Mit ganzem Herzen kümmerte sie sich um die Kinder-, Jugend- und Familienarbeit in der Region.


Neben ihrer beruflichen Tätigkeit engagierte sie sich über anderthalb Jahrzehnte als Gemeinderätin von Großschönau. Den Förderverein der Mittelschule Großschönau und die Johanniter Unfallhilfen unterstützte sie ebenfalls durch aktive Mitgliedschaften.

Prof. Dr. Andreas Dietz

Ein Mann überreicht einem anderen Mann eine Urkunde.
Ministerpräsident Kretschmer überreicht den Sächsischen Verdienstorden an Prof. Dr. Andreas Dietz.   © Pawel Sosnowski

Prof. Dr. Andreas Dietz (59) entwickelte die Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde des Universitätsklinikums Leipzig als Ärztlicher Direktor zu einem national und international bekannten Zentrum für HNO-Heilkunde und zum anerkannten HNO-Tumorzentrum.

Zu den von ihm erfolgreich realisierten Projekten gehört auch das gemeinsam mit Prof. Michael Fuchs gegründete Cochlea-Implantat-Zentrum Leipzig. Babys, die gehörlos auf die Welt kommen, können dort in den ersten Monaten Elektroden in die Hörschnecke eingesetzt werden, mit denen sie dann hören und sprechen lernen können. Die Einrichtung arbeitet eng mit der Landesschule mit dem Förderschwerpunkt Hören, dem Förderzentrum Samuel Heinicke zusammen.

Von 2005 an war Prof. Dietz zudem viele Jahre als ärztlicher Berater des Deutschen Verbandes für Kehlkopfoperierte und Kehlkopflose e.V. tätig, einer Selbsthilfevereinigung von Patienten nach Kehlkopfkrebsbehandlung. Seit 2016 ist er Sprecher des überregionalen Tumornetzwerk Leipzig e. V., Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Tumorzentren und hat den Vorsitz im Beirat der Sächsischen Krebsgesellschaft inne. In einer Band, die auch bei Charity–Veranstaltungen auftritt, sorgt er am Schlagzeug für den richtigen Takt.

Dr. Thomas Grünewald

Ein Mann überreicht einem Mann eine Urkunde.
Ministerpräsident Kretschmer überreicht den Sächsischen Verdienstorden an Dr. Thomas Grünewald.   © Pawel Sosnowski

Dr. Thomas Grünewald (58), Leiter der Klinik für Infektions- und Tropenmedizin und Leitender Arzt für Krankenhaus- und Umwelthygiene am Klinikum Chemnitz, engagiert sich in Sachsen, aber auch in Afrika, seit vielen Jahren in besonderer Weise für den Infektions- und Gesundheitsschutz.

Seit Beginn der Corona-Pandemie berät er als medizinischer Koordinator für den Direktionsbezirk Chemnitz alle 29 Kliniken im Cluster zu Fragen der medizinischen Behandlung und der epidemiologischen Entwicklung. Als ausgewiesener Fachmann und Vorsitzender der Sächsischen Impfkommission berät er zudem die Staatsregierung und die Stadt Chemnitz zu Fragen des Pandemiegeschehens und der -bekämpfung und entwickelte federführend die Impfstrategie für den Freistaat. Darüber hinaus engagiert er sich ehrenamtlich schon seit vielen Jahren in Projekten zur Infektionsprophylaxe und -behandlung in Afrika.

So war er maßgeblich an der Entwicklung einer »Ebola-App« in Liberia beteiligt. Mit einigen Mitstreitern hat er über den »Maso Förderverein Aids-Hilfe Malawi e. V.« ferner das Projekt »Pamodzi-Together-Gemeinsam« ins Leben gerufen. Dabei geht es um die Entwicklung und Implementierung eines Qualifizierungsprogramms als niedrigschwelliges Angebot zur Stärkung der gemeindebasierten Krankenversorgung von Menschen mit HIV. Hierzu reiste er in seiner Freizeit regelmäßig nach Malawi, um Kurse zu geben.

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