07.06.2019

Kretschmer reist nach St. Petersburg

Zwei Männer sitzen nebeneinander und unterhalten sich.
Auf dem Wirtschaftsgipfel in Sankt Petersburg traf sich Ministerpräsident Michael Kretschmer mit Russlands Präsident Wladimir Putin zu einem Gespräch. 
© Pawel Sosnowski

Ministerpräsident Michael Kretschmer reiste vom 7. bis 8. Juni 2019 zu politischen und wirtschaftlichen Gesprächen nach St. Petersburg und besucht das Internationale Wirtschaftsforum

Im Rahmen seines Besuches führte der Ministerpräsident Gespräche mit hochrangigen Vertretern aus Politik und Wirtschaft.

Ziel der Reise war die Pflege und der weitere Ausbau der politischen und wirtschaftlichen Beziehungen mit der russischen Föderation. Begleitet wurde Kretschmer vom Präsident der Vereinigung der Sächsischen Wirtschaft, Dr. Jörg Brückner.

»Russland ist ein wichtiger Partner für Sachsen. Das Internationale Wirtschaftsforum in St. Petersburg bietet eine hervorragende Gelegenheit, die guten wirtschaftlichen und die politischen Beziehungen zwischen Sachsen und der russischen Föderation weiter auszubauen. Sachsen braucht stabile Beziehungen zu Russland. Einen hohen Stellenwert haben dabei die Regionalpartnerschaften mit St. Petersburg, Tatarstan und Baschkortostan«, sagt Kretschmer im Vorfeld der Reise.

Zu Beginn des Besuchs in St. Petersburg traf Ministerpräsidenten den Präsidenten der Republik Tatarstan, Rustam Minnikhanov. Gegenstand des Gespräches war eine Roadmap mit konkreten Projekten zur Vertiefung der gemeinsamen Zusammenarbeit. Im Februar hatte Präsident Minnikhanov den Freistaat besucht und mit Ministerpräsident Kretschmer eine gemeinsame Erklärung über die Regionalzusammenarbeit unterzeichnet. Er kündigte damals an, dass die Republik Tatarstan noch in diesem Jahr seine erste Vertretung in Deutschland in Leipzig eröffnen werde.

Am frühen Abend traf Kretschmer den Minister für Industrie und Handel der russischen Föderation, Denis Manturov. Gesprächsthemen waren der Ausbau der wirtschaftlichen Beziehungen sowie die Digitalisierung der Verwaltung und der Einsatz innovativer Technologien. Das Gespräch knüpfte an das Treffen von Kretschmer mit Vize-Industrieminister Vasilij Osmakov vom Februar an.

Auf dem Wirtschaftsgipfel in Sankt Petersburg traf sich Ministerpräsident Michael Kretschmer auch mit Russlands Präsident Wladimir Putin zu einem Gespräch. 
 
Kretschmer berichtete nach dem Treffen über das Gespräch: »Wir haben auch sehr intensiv über die schwierige Frage in der Ukraine gesprochen. Und wir haben auch deutlich gemacht, dass Russland da eine zentrale Verantwortung hat. Mein Interesse ist, dass wir eng zusammenarbeiten, dass wir nicht den Konflikt weiter schüren, sondern dass wir zu einem vernünftigen Miteinander kommen. Nach fünf Jahren Sanktionen sehen wir auch die vielen Tatbestände der Umgehung, die möglich sind. Das muss auch in dieser Debatte offen angesprochen werden.«
 
Zum Abschluss nahm Kretschmer am gemeinsamen Abendessen der Deutsch-Russischen Freundschaftsgruppen aus Bundesrat und Föderationsrat teil. Die Freundschaftsgruppen treffen sich im jährlichen Wechsel in Deutschland und Russland. Thema des diesjährigen Treffens ist vor allem die Umweltpolitik. Die Deutsch-Russische Freundschaftsgruppe des Bundesrates wurde im Jahr 2000 durch den damaligen Sächsischen Ministerpräsidenten Kurt Biedenkopf gegründet.

Wichtiger Handelspartner für Sachsen

2018 wurden Waren im Wert von ca. 537 Millionen Euro exportiert, vor allem im Bereich des Maschinen- und Fahrzeugbaus. Der Wert der Importe aus der Russischen Föderation betrug 2018 ca. 263 Millionen Euro. Wichtigste Regionen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit sind St. Petersburg, Tatarstan, Nizhny Nowgorod, Kaluga, Nowosibirsk, Jekaterinburg und Samara.

Außerdem bestehen zahlreiche kulturelle und wissenschaftliche Kooperationen und Partnerschaften zwischen Sachsen und Russland. Dazu zählt unter anderem das Deutsch-Russische Rohstoffforum, das auf Initiative der TU Bergakademie Freiberg und der St. Petersburger Staatlichen Bergbauuniversität eingerichtet wurde. Besonders intensiv ist die Wissenschaftskooperation; sächsische Hochschulen unterhalten über 100 Hochschulkontakte mit russischen Partnern.

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